Sich auf seine Wunschstelle zu bewerben ist häufig leichter gesagt als getan. Wenn Sie sich bereits länger im Hartz IV-Bezug finden haben Sie zudem eine Lücke im Lebenslauf. Dies kann im Vergleich zu anderen Bewerbern manchmal negativ auffallen. Wie Sie trotzdem eine Bewerbung schreiben, die aus allen anderen heraussticht, erfahren Sie hier.
Die richtige Struktur
Die Bestandteile einer Bewerbung sind das Anschreiben, Deckblatt, Lebenslauf und Anlagen (Zeugnisse und Zertifikate). Wenn Sie die Bewerbung schriftlich einreichen, müssen diese Bestandteile in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Wenn der Personaler sich erst durch Zeugnisse und andere Nachweise kämpfen muss, bis er Ihr Anschreiben findet, hat Ihre Bewerbung in den meisten Fällen schon verloren. Sie müssen nämlich immer davon ausgehen, dass sich eine Vielzahl von Personen auf diese Stelle beworben haben.
Die richtige Reihenfolge könnte daher so aussehen:
- Deckblatt
- Anschreiben
- Lebenslauf
- Zeugnisse und Zertifikate
Das Deckblatt
Das Deckblatt stellt keine Pflicht dar. Es gibt Ihnen jedoch die Möglichkeit bereits am Anfang visuell hervorzustechen. Hier können Sie zudem Ihr Bewerbungsfoto und wichtige Eckdaten wie z.B. Ihre Adresse, Telefonnummer und E-Mailadresse platzieren.
Das Anschreiben
Das Anschreiben ist das Herzstück Ihrer Bewerbung. Hier machen Sie Werbung in eigener Sache und versuchen das Unternehmen von sich zu überzeugen. Sie müssen sich daher mit Ihren Fähigkeiten und Ihrer Motivation von anderen Bewerbern abheben.
Eine Standard-Anschreiben zu wählen ist daher nicht ratsam. Nehmen Sie sich Zeit und machen Sie sich Gedanken darüber, was Sie motiviert.
Lassen Sie sich zudem nicht von den Anforderungen in der Bewerbung abschrecken. Selbst wenn Sie nicht alle Anforderungen erfüllen, führt dies nicht automatisch dazu, dass Sie die Stelle nicht bekommen. Unternehmen beschreiben immer Ihren “Traumbewerber”. Diesen gibt es in der Realität jedoch nicht.
Was muss alles im Anschreiben stehen?
Das Anschreiben sollte realistisch und selbstbewusst sein. Weiterhin sollten Sie auf die Stellenausschreibung eingehen und bestimmte Punkte wieder aufgreifen. Sie müssen sich bei Ihrem Anschreiben daher folgende Fragen stellen:
- Was ist für Sie daran interessant und verlockend?
- Wieso wollen Sie ausgerechnet diesen Beruf erlernen/ausüben?
- Welche beruflichen Ziele haben Sie?
- Welche Qualifikation haben Sie für diese Lehrstelle (evtl. Nachweise vorlegen)?
- Welche persönlichen Stärken haben Sie?
- Wann wird Ihre Schulausbildung beendet sein (wann könnten Sie die Stelle antreten)?
Wie sieht der richtige Aufbau aus?
Eine vorgeschriebene Form für ein Anschreiben gibt es nicht. Es kann jedoch von Vorteil sein, seine Bewerbung in vier Bereiche aufzuteilen. So haben Sie eine Struktur und können diese nach und nach abarbeiten.
- Der Einstieg: Dies ist wohl der schwierigste Teil. Hier können Sie die Neugier des Personalers wecken und direkt mit einem guten Eindruck starten. Vermeiden Sie daher Standard-Einleitungen wie “Hiermit bewerbe ich mich”. Sie sollten direkt mit Ihrer Motivation für die Stellenausschreibung, Leidenschaft für den Beruf oder Ihrem Interesse am Unternehmen starten.
- Der Hauptteil: In diesem Teil geht es um die Frage, warum sind Sie die beste Wahl für die freie Stelle? Hier sollten Sie darstellen, welche Fähigkeiten Sie haben und wie wertvoll diese für das Unternehmen sein können. Vermeiden Sie jedoch Aufzählungen wie “ich bin teamfähig und immer motiviert”. Ziehen Sie lieber Vergleiche aus Ihrer bisherigen Laufbahn (ich bin teamfähig aus diesem Grund …).
- Der Unternehmensbezug: In diesem Teil können Sie deutlich machen, dass es sich bei Ihrer Bewerbung nicht um eine Standard-Bewerbung handelt, die Sie an alle Unternehmen versenden. Hier können Sie Ihre Fähigkeiten konkret auf das Unternehmen beziehen. Sie müssen sich daher die Frage stellen. Warum braucht mich das Unternehmen und welche Vorteile hat es, wenn es mich einstellt?
- Der Schluss: Auch der Abschluss bleibt dem Personaler im Gedächtnis. Treten Sie daher auch hier selbstbewusst auf. Ein Beispiel könnte sein: “Ich freue mich auf unser persönliches Gespräch, in dem ich Ihnen gerne mehr von meinen Zielen berichte.”
Der Lebenslauf
Ein Lebenslauf darf in keinem Fall fehlen. Der Lebenslauf wird von den meisten Personalern noch vor dem Anschreiben gelesen. Ein Lebenslauf sollte daher ordentlich, übersichtlich und nicht zu lang sein. Trotzdem soll er einen umfangreichen Eindruck darüber liefern, welche Qualifikationen Sie vorzuweisen haben. Es bietet sich daher folgende Aufteilung an:
- Ihre persönlichen Daten, wenn Sie diese nicht bereits auf dem Deckblatt angegeben haben.
- Berufserfahrung: Hier müssen Sie mit der aktuellsten Stelle beginnen. Zudem müssen Sie kurz Ihre ausgeübten Tätigkeiten darstellen.
- Ausbildung: Auch hier beginnen Sie mit dem höchsten Abschluss.
- Weiterbildung & Praktika
- Nebentätigkeiten
- Kenntnisse und Fähigkeiten: Hier können z.B. Sprach- oder IT-Kenntnisse erwähnt werden.
Sie sollten Ihrer Bewerbung zudem alle relevanten Zeugnisse und Zertifikate beifügen. Es reicht aus, wenn Sie das Zeugnis mit dem höchsten Schulabschluss einreichen. Sollten Sie zudem über Arbeitszeugnisse oder anderweitige Zertifikate verfügen, können Sie diese ebenfalls beifügen. Hier sollten Sie jedoch darauf achten, dass diese auch relevant für die ausgeschriebene Stelle sind.
Das Bewerbungsfoto
Zu jeder vollständigen Bewerbung gehört ein Bewerbungsfoto. Sie können dieses entweder in Ihrem Lebenslauf oder Deckblatt einfügen.. Achten Sie bei dem Foto auf ein freundliches und gepflegtes Äußeres. Das Gesicht muss auf dem Bild gut zu erkennen sein.
Die Online-Bewerbung
In der heutigen Zeit wünschen die meisten Unternehmen eine Online-Bewerbung. Bei der Online-Bewerbung handelt es sich um eine digitale Bewerbungsmappe. Sie versenden diese entweder als Anhang in einer E-Mail oder nutzen ein Bewerbungsportal des Unternehmens. Genauso wie bei der schriftlichen Bewerbung müssen Sie hier einige Formalien einhalten.
Inhalt der Online-Bewerbung
Die Reihenfolge sowie der Inhalt der Bewerbungsunterlagen unterscheidet sich nicht von der schriftlichen Bewerbung. Sie können sich daher an den obigen Tipps orientieren.
In welchem Format speichere ich meine Bewerbung?
Bei einer Online-Bewerbung verschicken Sie Ihre Bewerbungsunterlagen in einer PDF-Datei im Anhang der E-Mail. Mit einer einzigen PDF-Datei garantieren Sie, dass der Personaler nicht den Überblick über Ihre Unterlagen verliert. Im Internet finden Sie kostenlose Programme, mit denen Sie mehrere PDF-Dateien zu einer zusammenfügen können (z.B. PDF-Creator).
Welche E-Mail-Adresse?
Für Ihre Online-Bewerbung sollten Sie zudem eine seriöse E-Mail-Adresse benutzen. E-Mail-Adressen wie “sexymaus123” sollten Sie in keinem Fall nutzen. Sie können daher am besten eine neue E-Mail-Adresse ausschließlich für Bewerbungen anlegen. Diese sollte Ihren Vor- und Nachnamen enthalten.
Der passende Betreff
Bei einer Online-Bewerbung sollten Sie zudem auf den passenden Betreff in der E-Mail achten. Damit Ihre Bewerbung direkt zugeordnet werden kann, können Sie den Betreff “Bewerbung als (..) und Ihren Namen” wählen. Hatte die Stellenausschreibung eine Kennziffer, dann sollten Sie diese ebenfalls im Betreff aufführen.
Den Text innerhalb der E-Mail können Sie kurz fassen. Ihre Bewerbungsunterlagen befinden sich schließlich in den Anlagen.
Der richtige Ansprechpartner
Wird in der Stellenausschreibung ein konkreter Ansprechpartner genannt, müssen Sie Ihre E-Mail direkt an diesen schicken. Achten Sie zudem darauf, dass Sie diesen in der E-Mail direkt ansprechen. Richten Sie Ihre E-Mail pauschal an das Unternehmen, kann Ihre E-Mail gegebenenfalls verloren gehen.
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