Das Corona-Konjunkturpaket der Bundesregierung sieht einen Kinderbonus von 300 Euro pro Kind vor. Die Auszahlung soll im September beginnen.
Auch Hartz IV-Bezieher profitieren
Anders als die anstehende Erhöhung des Kindergeldes und die bisherigen Konjunkturmaßnahmen der Regierung, von denen Sozialleistungsempfänger systematisch ausgeschlossen blieben oder unter dem Strich sogar weniger Geld bekommen, gilt der Corona-Kinderbonus für alle Bezieher. Etwa 18 Millionen Kinder erhalten laut Familien- und Finanzministerium die Bonuszahlung, das sind etwa 80 % aller Kinder in Deutschland.
Der Kinderbonus gilt für alle Kinder, die 2020 geboren wurden oder noch werden. Die Auszahlung des Kinderbonuses startet am 7. September mit 200 Euro pro Kind, im Oktober folgen weitere 100 Euro pro Kind. Die Zahlung erfolgt zusammen mit dem regulären Kindergeldbetrag. Empfänger mit niedrigen Steuernummern erhalten die Zahlung zuerst.
Der Corona-Kinderbonus wird nicht auf Sozialleistungen angerechnet
Der Corona-Kinderbonus kommt insbesondere einkommensschwachen Familien und Sozialleistungsempfängern zugute. Er wird nämlich nicht auf die Sozialleistungen angerechnet. Familien mit bis zu drei Kindern und einem Jahreneinkommen von bis zu 68.000 Euro erhalten den vollständigen Betrag von 300 Euro. Danach wird der Betrag stufenweise verringert.
Familien mit einem Jahreseinkommen ab 106.000 Euro und drei Kindern bekommen die Förderung nicht mehr, da die steuerlichen Kinderfreibeträge bereits mehr einbringen. Das Finanzamt prüft also im Einzelfall die individuelle steuerliche Konstellation und ermittelt die Höhe des zustehenden Betrags.
Verbände und Experten sind jedoch skeptisch: Der Kinderbonus sei ein gutes Signal, komme aber zu spät, falle zu gering aus, könne die durch Corona enstandenen Mehrkosten nicht decken und sei vor allem keine strukturelle Lösung zur Bekämpfung von Kinderarmut.
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Jan Heinemann hat Sozialwissenschaften studiert. Seine Fachgebiete sind Sozialrecht und Gesellschaftsrecht. Jan ist seit 2021 Redakteur bei Gegen-Hartz.de
