Die Corona-Krise habe nochmal mit aller Deutlichkeit gezeigt, wie unsicher und unsozial Minijobs sind, betont der Deutsche Gewerkschaftsbund und fordert deren soziale Absicherung.
Minijobber waren erste Opfer des Corona-Lockdowns
Mit der Einfรผhrung von Hartz IV 2005 wurde der prekรคre Arbeitsmarkt drastisch ausgeweitet. Nur so konnte der faule Trick mit der Reduzierung der Arbeitslosigkeit funktionieren. Minijobs, also Anstellungen bis 450 Euro im Monat, ohne Krankenversicherungsschutz und ohne Sozialabgaben. Verlieren Minijobber ihre Anstellungen, haben sie keinen Anspruch auf Arbeitslosen- oder Kurzarbeitergeld und sind direkt von Hartz IV betroffen.
Da Minijobs besonders in saisonal ausgelasteten Branchen wie der Landwirtschaft, der Leiharbeit oder der Gastronomie verbreitet sind, welche unmittelbar durch den Corona-Lockdown betroffen waren, haben Hunderttausende Minijobber ihre Anstellung verloren.
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Gewerkschaftsbund fordert soziale Absicherung fรผr alle Arbeitsplรคtze
Der DGB Hessen-Thรผringen hat anlรคsslich der Folgen des Lockdowns fรผr Minijobber die soziale Absicherung aller Anstellungsverhรคltnisse gefordert. โDie aktuelle Krise ist ein Alarmsignalโ, sagte der Vorsitzende Michael Rudolph. โMinijobberinnen und Minijobber mussten bittere Einkommensverluste einstecken und haben Probleme, รผberhaupt ihren Lebensunterhalt zu sichern.โ
Es mรผsse daher eine soziale Absicherung unabhรคngig von der Hรถhe des Lohnes geben, forderte Rudolph. Nur so kรถnne Niedriglรถhnen und Altersarmut verhindert werden. Auch fรผr die Branchen ist die aktuelle Situation von Nachteil, denn viele Betriebe finden nach Ende des Lockdowns keine Arbeitnehmer, da viele aufgrund fehlender Hilfen in andere Branchen gewechselt sind.
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