Eine bessere Rente ist nötig

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Das Netzwerk Gerechte Rente nennt sich ein Bündnis aus Sozialverbänden und Gewerkschaften, das ein Rentenpaket II fordert – als Schritt zu einer gerechteren Rente.

Wir schließen uns diesem Appell an und verbreiten ihn gerne. Bei Gegen Hartz sind wir täglich mit den Missständen im deutschen Rentensystem konfrontiert.

Alter in Armut statt in Würde

Die Durchschnittsrenten sind viel zu niedrig, Arbeitnehmer, die den Großteil ihres Lebens geschuftet und eingezahlt haben, erwartet ein Lebensabend in Armut statt in Würde.

Superreiche, Großerben, Beamte oder Abgeordnete werden nicht einbezogen, um ihren Teil zur Solidargemeinschaft beizutragen. Stattdessen tragen Arbeitnehmer mit kleinen und mittleren Einkommen die Beitragslast.

Es gibt also eine Menge Baustellen für ein sozial gerechtes ud tragfähiges Rentensystem. Das Rentenniveau zu erhöhen und zu stabilisieren ist eine davon.

Punkt 1: Ein höheres Rentenniveau ist notwendig

Das Bündnis erörtert: “Nach einem langen Arbeitsleben haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein ordentliches Auskommen im Alter verdient.”

Das gilt ebenso für diejenigen, die wegen Erwerbsmindeurng früher aus der Erwerbsbeschäftigung aussteigen müssen.

Um dies zu ermöglichen, muss der Gesetzgeber die gesetzliche Rente wieder stärken, so der Appell.

Auf dem “wieder” liegt dabei die Betonung, denn, so das Bündnis: “Die Politik hat dies mit ihren Einschnitten in den 1990er und vor allem 2000er Jahren unmöglich gemacht.”

Jetzt müsssten die Entscheidungen getroffen werden, um eine auskömmliche Absicherung zu erreichen – im Alter und bei Erwerbsminderung, für viele derzeit Beschäftigte und zukünftige Generationen.

Punkt 2: Das Sinken des Rentenniveaus muss dauerhaft gestoppt werden

Einige Erfolge sieht das Bündnis. So hätte der Druck von Gewerkschaften und Sozialverbänden dazu geführt, dass die Politik den Schutz von langjährigen Niedriglöhnern und Erwerbsgeminderten bei der Rente deutlich ausgebaut habe.

Die Ampel knüpfe daran an und wolle das Rentenniveau bis 2039 auf 48 Prozent stabilisieren. Dem Bündnis reicht das aber nicht, das Niveau müsse nicht nur bleiben, sondern deutlich ansteigen.

Punkt 3: Jüngere profitieren von höherem Rentenniveau

Die Jüngeren und künftigen Generationen würden von einem dauerhaft höheren Rentenniveau profitieren, und das bei nur leicht erhöhten Beiträgen.

Die Mehrkosten würden sich dabei lohnen, denn pro Euro ermögliche die gesetzliche Rente viel höhere Renten als jede private Versicherung.

Weiter heißt es: “Es ist gerecht, weil bei steigendem Beitragssatz auch die Rentnerinnen und Rentner mit leicht gedämpften Rentenanpassungen daran beteiligt werden.”

Punkt 4: Löhne und Renten müssen im Gleichschritt sein

Das Rentenniveau sei für die Alterssicherung zentral. Es sage aus, wie gut die Rente den Erwerbslohn ersetzen könne. Ein stabiles Rentenniveau bedeute, dass Renten und Löhne nach Sozailbeiträgen gleich anstiegen.

Seit den Rentenreformen um das Jahr 2000 herum sei das Rentenniveau von circa 53 Prozent auf nur 48 Prozent gesunken. Aus diesem Grund müssten immer mehr Rentner Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung beziehen.

Die Politik müsse das jetzt ändern, sonst ginge es für künftige Generationen weiter bergab, und die Rente würde nicht mehr zum Leben reichen.

Das Rentenniveau müsste deshalb jetzt auf 48 Prozent stabilisiert, im nächsten Schritt aber angehoben werden, “um den erarbeiteten Lebensstandard zu sichern.”

Punkt 5: Ein stabiles Rentenniveau rechnet sich

Es sei im Interesse aller Generationen, das Rentenniveau auf Basis der solidarischen Umlage auf Dauer stabil und ausreichend hoch zu halten.

Nur dann könne eine gute Rente auch für die Generationen der Zukunft gesichert werden.

Das koste zwar, weniger gesetzliche Rente würde aber besonders für die Jüngeren noch teurer, “da sie über sechs Prozent ihres Bruttogehaltes privat aus eigener Tasche für zusätzliche private Vorsorge aufwenden müssten.”

Kurz zusammengefasst: “Wir sagen daher: Mehr für mehr ist besser als mehr für weniger.”

Punkt 6: Rentenpaket II jetzt beschließen

Das Bündnis fordert “die Abgeordneten des Deutschen Bundestags auf, das vorliegende Rentenpaket II nun zügig und in seinem Kern unverändert mit einer dauerhaften Stabilisierung des Rentenniveaus zu verabschieden.”

Wer unterzeichnet den Appell?

Das Netzwerk Gerechte Rente ist ein Bündnis, und zu diesem gehören: Der Deutsche Gewerkschaftsbund, der Paritätische Gesamtverband, der Sozialverband VdK Deutschland, der Sozialverband Deutschland, die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschland, die Volkssolidarität, und die Arbeiterwohlfahrt.