Bundesregierung gibt zu: Staat verdient hunderte Millionen Euro durch Sanktionen
Auch nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes dรผrfen Jobcenter Hartz IV Beziehende sanktionieren. Leistungen dรผrfen seit dem maximal um 30 Prozent gekรผrzt werden. Vor der neuen Weisung der Bundesagentur fรผr Arbeit konnten Leistungsberechtigte bis zu 100 Prozent sanktioniert werden. Und der Staat kassierte dabei krรคftig ab.
Bundesregierung kassiert ab
Mit dem Hartz IV-Strafsystem spart der Staat krรคftig bei den Sozialausgaben. Auch deshalb hielt das Bundesarbeitsministerium wahrscheinlich bis zum Schluss am Sanktionsregime fest. Erst das Bundesverfassungsgericht musste der Bundesregierung in die Parade fahren.
Die Linke fragte deshalb bei der Bundesregierung nach. Die Franktionschefin Katja Kipping fragte, wie hoch die Einsparungen bei Hartz IV durch Sanktionen waren. Dabei zeigte sich, dass im Jahre 2018 rund 174 Millionen Euro durch Geldkรผrzungen eingenommen werden konnten. Im Jahre 2017 waren es 178 Millionen und 2016 waren es 175 Millionen Euro.
Lesen Sie auch:
- Wie aus einer Alleinerziehenden eine angebliche Hartz IV Betrรผgerin wurde
- Die wichtigsten รnderungen bei Hartz IV, Unterhalt und Wohngeld ab 2020
Verdienen mit Existenznot
โFรผr die betroffenen Menschen bedeuten die Sanktionen hรคufig Existenznotโ, kritisiert Kipping. Der Staat spart bei armen Menschen und hรคlt an den Sanktionen fest. Die Einsparungen werden sich allerdings nunmehr reduzieren. Weil “nur” noch 30 Prozent gekรผrzt werden dรผrfen, sind die “Einnahmen” durch Hartz-IV-Strafen wohlmรถglich geringer. Es sei denn, die Jobcenter erhรถhen die Sanktionsquote.