Das Jahr 2025 bringt bedeutende Neuerungen im Bereich der Witwenrente. In diesem Beitrag zeigen wir Änderungen, die Auswirkungen auf Millionen von Menschen haben können. Dabei stehen gesetzliche Anpassungen, Rentenerhöhungen und neue Berechnungsgrundlagen im Fokus.
Was ändert sich bei der Einkommensanrechnung der Witwenrente?
Eine der Reformen, die noch unter der alten Ampelregierung geplant war, betraf die Einführung eines neuen Erwerbsfreibetrags bei der Einkommensanrechnung der Witwenrente.
Dieser sollte ab dem 1. Juli 2027 gelten und mit einer Grenze von 538 Euro an die Geringfügigkeitsgrenze gekoppelt werden. Leider wurde diese Änderung aufgrund des Regierungswechsels nicht umgesetzt.
Damit bleibt ein wesentlicher Anreiz für Witwen und Witwer, wieder eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen, aus, kritisiert der Rentenberater und Rechtsanwalt Peter Knöppel aus Halle.
Die Zukunft zeigt, ob eine neue Bundesregierung, insbesondere die CDU/CSU, das Thema erneut aufgreifen wird. Bislang gibt es jedoch keine konkreten Pläne im Wahlprogramm der neuen Regierung.
Wird es 2025 eine Rentenerhöhung geben?
Ja, es ist sehr wahrscheinlich, dass es zum 1. Juli 2025 eine Rentenerhöhung geben wird. Die genaue Höhe steht jedoch noch nicht fest. Erste Prognosen des Rentenversicherungsberichts der Bundesregierung sprechen von einer möglichen Erhöhung von etwa 3,5 %.
Ob diese Prognose eintritt, hängt von den wirtschaftlichen Entwicklungen und der politischen Lage ab.
Wichtig zu wissen: Eine Rentenerhöhung wirkt sich nicht nur auf die regulären Renten aus, sondern auch auf Hinterbliebenenrenten wie die Witwenrente. Dies bedeutet, dass Witwen und Witwer ebenfalls von den positiven Anpassungen profitieren.
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Was passiert mit dem Rentenzuschlag ab Juli 2025?
Seit dem 1. Juli 2024 erhalten viele Rentnerinnen und Rentner, darunter auch Witwen und Witwer, einen Rentenzuschlag von bis zu 7,5 % der monatlichen Nettorente. Sollte es 2025 zu einer Rentenerhöhung kommen, wird dieser Zuschlag ebenfalls angepasst.
Obwohl der Rentenzuschlag oft als „Kleinkram“ abgetan wird, kann er in Summe eine erhebliche finanzielle Erleichterung darstellen. Besonders erfreulich: Der Rentenzuschlag wird aktuell nicht als Einkommen bei der Witwenrente angerechnet.
Wie ändert sich die Berechnung des Rentenzuschlags zum 1. Dezember 2025?
Ab dem 1. Dezember 2025 wird die Berechnung des Rentenzuschlags grundlegend reformiert. Statt pauschaler Werte basiert der Zuschlag dann auf persönlichen Entgeltpunkten und dem Rentenstand zum 30. November 2025.
Diese Umstellung bedeutet, dass rund drei Millionen Menschen einen neuen Rentenbescheid erhalten werden.
Für Witwen und Witwer birgt dies Chancen und Risiken: Manche könnten von einer höheren Zuschlagsberechnung profitieren, andere müssen mit Abschlägen rechnen.
Außerdem wird der Rentenzuschlag künftig als Teil der gesamten Rentenleistung ausgewiesen und könnte somit erstmals in die Einkommensanrechnung der Witwenrente einfließen.
Welche Auswirkungen hat die Reform auf die Meldungspflichten?
Mit der neuen Regelung des Rentenzuschlags sind Witwen und Witwer verpflichtet, Änderungen bei der Einkommenssituation ihrer Rentenstelle zu melden.
Dies betrifft insbesondere den Rentenzuschlag, der ab Dezember 2025 in die Berechnung der Witwenrente einbezogen wird. Die Einkommensanrechnung wird voraussichtlich zeitversetzt ab dem 1. Juli 2026 erfolgen.
Tabelle mit den wichtigsten Änderungen bei der Witwenrente ab 2025
Änderung | Details | Zeitpunkt |
---|---|---|
Erwerbsfreibetrag | Einführung eines Freibetrags von 538 Euro zur Einkommensanrechnung; nicht umgesetzt. | Geplant für 1. Juli 2027 |
Rentenerhöhung | Prognose: 3,5 % Rentenanpassung für Hinterbliebenenrenten. | 1. Juli 2025 |
Anpassung des Rentenzuschlags | Rentenzuschlag von bis zu 7,5 % der Nettorente wird an eine Rentenerhöhung angepasst. | 1. Juli 2025 |
Neue Berechnung des Rentenzuschlags | Zuschlag basiert künftig auf persönlichen Entgeltpunkten; neue Bescheide werden erstellt. | 1. Dezember 2025 |
Einkommensanrechnung für den Zuschlag | Rentenzuschlag wird als Einkommen angerechnet; Meldungspflicht für Witwen und Witwer. | Ab 1. Juli 2026 |
Was bedeuten die Änderungen für Witwen und Witwer?
Die Reformen im Jahr 2025 bringen sowohl Verbesserungen als auch Nachteile für Witwen und Witwer mit sich. Einerseits sorgen Rentenerhöhungen und die Anpassung des Rentenzuschlags für Entlastungen. Andererseits könnten neue Berechnungsgrundlagen und Anrechnungsmodalitäten zu Verunsicherung führen.
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Carolin-Jana Klose ist seit 2023 Autorin bei Gegen-Hartz.de. Carolin hat Pädagogik und Sportmedizin studiert und ist hauptberuflich in der Gesundheitsprävention und im Reha-Sport für Menschen mit Schwerbehinderungen tätig. Ihre Expertise liegt im Sozialrecht und Gesundheitsprävention. Sie ist aktiv in der Erwerbslosenberatung und Behindertenberatung.